Systemische Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin / zum Psychologischen Psychotherapeuten

Seit 1. Juli 2020 ist die Systemische Therapie als weitere Richtlinienpsychotherapiemethode anerkannt und wurde in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherungen aufgenommen.

Als erstes anerkanntes Institut in Bayern bietet das DGVT-Ausbildungszentrum Erlangen-Nürnberg die Approbationsausbildung mit Vertiefung Systemische Therapie ab Oktober 2020 an.

Systemische Therapie als psychotherapeutisches Verfahren legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Beziehung des Menschen in seinem sozialen Kontext. Ziel ist es, den Patienten rasch zur Eigenverantwortlichkeit zurückzuführen. Das Erkennen und Aktivieren innerer Ressourcen, Empowerment und ein lösungsfokussiertes Vorgehen sind dabei zentrale Elemente. Die Systemische Therapie kann bei so gut wie allen Störungsbildern und in verschiedenen Settings zum Einsatz kommen. Häufig findet sie als Mehrpersonentherapie statt. Die Systemische Therapie erzielt nachgewiesenermaßen „positive Schläfereffekte“: Kontrolluntersuchungen nach Abschluss der Therapie zeigen auch nach Jahren sehr gute Langzeiteffekte.

Dauer und Ablauf der Ausbildung

Die systemische Approbationsausbildung umfasst in der Regel drei Jahre und schließt mit der staatlichen Prüfung zur Psychologischen Psychotherapeutin / zum Psychologischen Psychotherapeuten ab. Absolventen haben anschließend die Möglichkeit, sich ggf. ins Arztregister eintragen zu lassen und als angestellter oder selbstständiger PsychologischeR PsychotherapeutIn in eigener Niederlassung zu praktizieren.

Die Ausbildung setzt sich aus verschiedenen Ausbildungsinhalten zusammen, wobei der Fokus von Anfang an auf größtmöglicher Nähe zur Arbeitspraxis liegt.

In der Theoretischen Ausbildung vermitteln mediengestützte Seminare Grundkenntnisse und vertieftes Wissen. Diagnostische und therapeutische Fähigkeiten werden in angeleiteten Kleingruppen geübt und mit direktem Praxisbezug vermittelt.

Weiterer wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist die therapeutische Gruppenselbsterfahrung. In ihr erkennen Auszubildende hinderliche Widerstände und förderliche Mechanismen bei sich selbst. Durch die Stärkung eigener Ressourcen lassen sich erste Stärken für die zukünftige therapeutische Tätigkeit erfahren.

Die Praktische Tätigkeit der Psychotherapieausbildung findet in klinisch-psychiatrischen Einrichtungen statt. Sie umfasst unter anderem die angeleitete Durchführung von diagnostischen Erhebungen, Untersuchungen und Mitwirkung an psychotherapeutischen Behandlungen bei PatientInnen mit unterschiedlichen psychischen Störungen und Erkrankungen in unterschiedlichen Settings.

Im Anschluss an die Praktische Tätigkeit dürfen Auszubildende im Rahmen der praktischen Ausbildung bereits Patienten in der DGVT-Ausbildungsambulanz oder anerkannten Einrichtungen ambulant behandeln. Erfahrene AusbilderInnen begleiten dabei unterstützend und beratend, was eine optimale Vorbereitung auf die Berufspraxis gewährleistet.

Die Freie Spitze umfasst die Aus- und Weiterbildung in angeleiteten Arbeitsgruppen von drei bis fünf Personen. Zu den Arbeitsinhalten gehören das Bearbeiten von Ausbildungsmaterialien, die Durchführung von praktischen Übungen und Rollenspielen, kollegiale Supervision (Intervision), Weiterführung der themenzentrierten Selbsterfahrung und Vertiefung ergänzender Inhalte mit Bezug zur berufspraktischen Tätigkeit.

Weitere Informationen zur Ausbildung finden Sie unter:

https://www.dgvt-erlangen.de/index.php/ausbildung-pp/zugangsvoraussetzungen-pp